Wirbelgleiten (Instabilität der Wirbelsäule, Spondylolisthesis, Spondylolisthese)
Wirbelgleiten| Dr. med. Massimo Leonardi (Wirbelsäulenchirurgie)
Definition Wirbelgleiten
Durch eine Instabilität der Wirbelgelenke kommt es zu einer leichten Verschiebung der Wirbel und dem „Ausgleiten eines Wirbelköpers“. Das angeborene Wirbelgleiten ist oft ein Zufallsbefund in der Diagnostik der Wirbelsäule und nicht zwangsläufig mit Beschwerden verbunden. Wirbelgleiten kann zu einer Kompression einzelner Nervenwurzeln oder einer konzentrischen Einengung des Spinalkanals mit oder ohne Rückenschmerzen führen.
Symptome bei Wirbelgleiten
Wirbelgleiten wird oft nur zufällig diagnostiziert. Das Wirbelgleiten an sich verursacht nur sehr selten Schmerzen. 80% der Patienten sind beschwerdefrei und bedürfen somit keiner spezifischen Therapie. Die stärkeren Symptome beginnen in aller Regel mit einem lokalen, belastungsabhängigen Klopfschmerz. Bei degenerativem Wirbelgleiten klagen die Patienten insbesondere über lokalen Kreuzschmerz. Die betroffenen Patient leidet beim Stehen oder Gehen zudem unter tiefsitzenden Schmerzen im unteren Rückenbereich.
Ursachen von Wirbelgleiten
Es gibt angeborene und erworbene Formen des Wirbelgleitens. Der angeborene Typ geht auf eine Fehlbildung im Bereich des oberen Kreuzbeins oder des Wirbelbogens zurück. Ein erworbenes Wirbelgleiten kann aufgrund einer Degeneration, Abnutzungserscheinungen und Überbelastung der Wirbelsäule, schwere Verletzungen oder Knochen- und Wirbelsäulenerkrankungen (Knochenpathologie) entstehen.
Therapie und Operation bei Wirbelgleiten
Die Entscheidung über die Art der Behandlung von Wirbelgleiten hängt wesentlich von den Ursachen, dem Schweregrad und der Lage der Schädigung ab. Solange keine neurologischen Ausfälle vorliegen, ist eine gute konservative Behandlung immer zu favorisieren. Ein operativer Eingriff ist dann empfohlen, wenn neurologische Ausfälle vorhanden sind oder die konservative Behandlung keine Fortschritte bringen.
Operative Therapien bei Wirbelgleiten
Ist die Stabilität der Wirbelsäule in bestimmten Bereichen, aufgrund von starken Schädigungen der Bandscheiben, einer Fraktur, einem Gleitwirbel oder Infektionen und Tumorerkrankungen nicht mehr gewährleistet, kann eine Wirbelversteifung helfen. Ziel der Versteifungs-Operation (Spondylodese) ist die Behandlung von Rückenschmerzen, wenn durch eine konservative (nicht-operative) Therapie keine ausreichende Verbesserung der Beschwerden oder Erkrankungen erreicht werden konnte.
Dr. med. Massimo Leonardi
Seit bald 30 Jahren engagiere ich mich aus neurochirurgischer und neuroorthopädischer Perspektive in der Behandlung von Beschwerden, Verletzungen und Erkrankungen an der Wirbelsäule. Als Neurochirurg liegt mein Fokus auf der schonenden Entlastung der Nervenstrukturen.